Liebe Autor*innen, liebe Leser*innen,
Geschichtenschreiber heißt dich herzlich willkommen! Du bist da angekommen, wo du schon immer hinwolltest.
Liebe Autoren, hier ist sie, die Seite für eure Beiträge! Liebe Leser, unzählige Geschichten warten auf euch!
Auf dieser Homepage lesen Leser, was Autoren veröffentlichen. Viel zu schade für die Schublade findet sich hier der Platz für Lustiges, Spannendes und Amüsantes. Eine Gänsehaut durch Grusel oder große Gefühle: Du findest hier das, was dein Leserherz höher schlagen lässt! Stöbert, lasst euch fesseln und verbringt eure Zeit mit dem Schönsten: Dem Schreiben und dem Lesen.
Achtung, Infektionsgefahr! Müssen wir derzeit im Alltag coronabedingt Abstand halten, stellt Geschichtenschreiber Nähe zwischen Autor und Leser her. Füllt eure Freizeit sinnnvoll, steckt euch mit dem Schreib- und Lesevirus an.
Außer in der obigen Anrede verzichtet Geschichtenschreiber auf das Gendern, da es den Lesefluss hemmt, Geschriebenes wirkt dadurch manchmal ungelenk. Ebenfalls bevorzugen wir das „Arbeits-Du“, da es sich angenehmer plaudern lässt. Im persönlichen Gespräch kann natürlich jeder auf das Sie zurückkommen. Wichtig ist, dass wir – die Autoren und die Leser – uns miteinander wohlfühlen.
Viel Vergnügen wünscht euch allen
Geschichtenschreiber – der Pausenfüller
Löwenherz
Wilma starrte durch die Dachluke in den sternenklaren Himmel. Sie presste ihre Nase tief in die flauschige Mähne ihres Stofflöwen, den Oma aus dem groben Leinen eines alten Kartoffelsacks genäht hatte. Das Schwanzende zierte Strohtau, die Augen waren Knöpfe verschiedener Größe: auf einem schwarzen großen lag ein kleiner weißer Knopf. Die Mähne aber war das Schönste: flauschig, weil sie aus dem Kragen eines abgetragenen Mantels ihres Vaters genäht war. Und an ganz wenigen Stellen konnte Wilma auch nach vier Jahren noch den Geruch des Vaters wahrnehmen. Letztes Weihnachten hatte Mama ihr den Löwen mit einem Brief von Papa gegeben. Mama [...]
Mausmenschen
Als der letzte Patient für heute mein Sprechzimmer betrat, beschlich mich ein ungutes Gefühl und die Ahnung, dass ich mal wieder zu spät ins Krankenhaus käme. Natürlich ließ ich mir von meinen Gedanken nichts anmerken, sondern faltete meine Hände auf dem Schreibtisch und beugte mich leicht vor: „Mister Twelve, was kann ich für Sie tun?“ Der Monitor zu meiner Linken zeigte mir Mr Twelve als neuen Patienten. Als einziger Eintrag zu seiner Person stand der heutige Termin auf dem Display und darunter eine Reihe von Fragen zu Vor- und chronischen Erkrankungen, die jedem neuen Patienten gestellt werden sollten. Das war [...]
An den Frühling
Wie kraftvoll ist die Zartheit des Frühlings Ach, Frühling lass dein blaues Band der Auferstehung wehen blühe in der Asche der Vernichtung schlage Wurzeln in der verbrannten Erde lass Vögel deine Lieder singen dass die grausamen Stimmen verstummen Die Mörder sollen tanzen nach deinen Melodien bis sie erschöpft fallen als Opfer deines Friedens
Ein Abend, den man nie vergisst oder Ein Film über Berlin
Hallo, Gertrud! Sind wir die Letzten? Nein. Kommt rein. 7 Uhr, wie abgemacht. Wir haben dir was mitgebracht, als Dankeschön, ’ne Kleinigkeit. Kein Geschenk. Was ist es denn? Ein Gedicht. Selbstgemacht. Dann zählt es nicht. Hallo Wilfried, altes Haus. Von wem ist dieser Blumenstrauß? Hallo Ina. Wo ist Jan? Mein Mann steht schon am Buffet. Eine herrliche Idee uns ein Video zu zeigen von Berlin. Ein günstiger Termin. Mit dem Beamer? Bin gespannt. Projektierst du’s an die Wand? Oh, Elfriede, hübsche Bluse. Apfelsaft? Nein, Pampelmuse. Hallo Karin. Hallo Harald. Es hat geklingelt. Ich mach auf. Bei C&A im Schlussverkauf. Wer [...]
Besuch bei Verwandten (Originaltext der Autorin)
Unsere Verwandten wohnten in einem nicht zu großen Umkreis rings um uns herum. Hin und wieder besuchten wir uns gegenseitig, und das war für uns Kinder ein besonderes Ereignis. So war geplant, die Schwester meines Vaters, Tante Dorothea, genannt Dora, Denecke geb. Moldenhauer, verheiratet mit Ewald Denecke, einem Freund meines Vaters, mit Familie in Ackendorf zu besuchen. Als ich geboren wurde, am dreizehnten November, rief mein Vater meine Tante morgens an. Sie war überrascht und sagte, „Nanu, Bruder, willst du mir denn schon so früh zum Geburtstag gratulieren?“ Daraufhin sagte mein Vater: „Nein, du sollst mir gratulieren. Wir haben [...]
